Nico Walther

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Nico Walther
Nico Walther (2019)
Nation Deutschland Deutschland
Geburtstag 7. Juni 1990 (33 Jahre)
Geburtsort FreitalDDR
Größe 188 cm
Gewicht 98 kg
Beruf Bundespolizist
Karriere
Disziplin Bobsport
Rennrodeln
Verein BSC Sachsen Oberbärenburg
Trainer Gerd Leopold
Nationalkader seit 2013 (Bob)
Status zurückgetreten
Karriereende 1. März 2020
Medaillenspiegel
Olympische Medaillen 0 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
WM-Medaillen 0 × Goldmedaille 2 × Silbermedaille 3 × Bronzemedaille
EM-Medaillen 0 × Goldmedaille 2 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
JWM-Medaillen Bob 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
JWM-Medaillen Rodeln 4 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
Silber 2018 Pyeongchang Vierer
 Bob-Weltmeisterschaften
Silber 2015 Winterberg Viererbob
Silber 2017 Königssee Team
Bronze 2017 Königssee Viererbob
Bronze 2019 Whistler Zweierbob
Bronze 2020 Altenberg Viererbob
 Bob-Europameisterschaften
Silber 2016 St. Moritz Zweierbob
Silber 2017 Winterberg Viererbob
Bronze 2020 Winterberg Viererbob
 Bob-Junioren-WM
Gold 2014 Winterberg Zweierbob
 Rennrodel-Juniorenweltmeisterschaften
Gold 2009 Nagano Doppelsitzer
Gold 2009 Nagano Team
Gold 2010 Igls Doppelsitzer
Gold 2010 Igls Team
Platzierungen im Bob-Weltcup

Debüt im Weltcup Dezember 2014
Weltcupsiege 9
Gesamtweltcup Zweier 2. (2015/16)
Gesamtweltcup Vierer 3. (2017/18)
Gesamtweltcup Kombination 1. (2015/16)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Zweier 2 2 4
 Vierer 7 7 6
Platzierungen im Rennrodel-Weltcup

Debüt im Weltcup Januar 2011
Gesamtweltcup 30. (2010/11)
letzte Änderung: Saisonende 2019/20

Nico Walther (* 7. Juni 1990 in Freital) ist ein ehemaliger deutscher Bobsportler und Rennrodler.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nico Walther begann 1996 zunächst mit dem Rennrodeln, wo er im Juniorenbereich seine größten Erfolge 2009 und 2010 mit insgesamt vier Goldmedaillen bei Juniorenweltmeisterschaften im Doppelsitzer mit Nico Grünneker[1] sowie mit der Team-Staffel erreichte. Außerdem gewann er in denselben Saisons zweimal in Folge die Gesamtwertung im Junioren-Weltcup. In der Saison 2010/11 starteten Walther/Grünneker außerdem bei einem Rennen im Rennrodel-Weltcup und belegten in Königssee den 16. Rang. 2011 wechselte Walther zum Bobsport und startete im Januar 2013 erstmals im Bob-Europacup.

Ein Jahr später fuhr er im Europacup 2013/14 seinen ersten Sieg im Zweierbob ein und gewann die Gesamtwertungen im Zweier, Vierer und in der Kombination. Im Januar 2014 wurde er außerdem im Zweierbob mit Anschieber Tino Paasche[2] erneut Juniorenweltmeister. Im Dezember 2014 gab er sein Debüt im Bob-Weltcup und erreichte bereits bei der dritten Weltcupstation in Altenberg mit einem dritten Rang im Zweier und seinem ersten Weltcupsieg im Vierer das Podest. Insgesamt erreichte er fünf Podiumsplätze und wurde in den Gesamtwertungen Vierter im Vierer- und Fünfter im Zweierbob. In der Kombination wurde Walther damit Zweiter hinter dem dominierenden Oskars Melbārdis. Bei der Weltmeisterschaft 2015 zum Saisonabschluss in Winterberg gewann Walther gemeinsam mit Andreas Bredau, Marko Hübenbecker und Christian Poser mit nur 0,02 Sekunden Rückstand überraschend Silber im Vierer hinter dem Team von Maximilian Arndt.

Zu Beginn des Weltcups 2015/16 fuhr er im Vierer in den ersten drei Rennen auf das Podest, dabei feierte er in Königssee seinen zweiten Weltcupsieg. In Königssee und Lake Placid erreichte er auch im kleinen Schlitten als Dritter bzw. Zweiter das Podium. Im Januar 2016 gelang ihm in Park City ein weiterer Sieg im Vierer. In der Gesamtwertung wurde Walther Sieger der Kombination und Zweiter im Zweierbob. Bei der Europameisterschaft 2016 in St. Moritz gewann er mit Christian Poser die Silbermedaille im Zweierbob. Im Weltcup-Winter 2016/17 gelang ihm mit zweiten Plätzen in Winterberg bei der Europameisterschaft und in Königssee nur zweimal eine Podestplatzierung, jeweils im Vierer. Bei der der Weltmeisterschaft in Königssee holte er mit Silber im Team und Bronze im Vierer zwei Medaillen.

In der Saison 2017/18 gewann Walther drei Rennen im Vierer- und zwei im Zweierbob. Aufgrund von zwei Disqualifikationen sprang in den Gesamtwertungen nicht mehr als der dritte Rang im Vierer heraus. Bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang gewann Walther im Viererbob zeitgleich mit dem Südkoreaner Won Yun-jong die Silbermedaille im Viererbob und erreichte mit Anschieber Christian Poser den vierten Platz im Zweierbob.

Ohne einmal im Zweierbob auf das Podium zu fahren, wurde Walther mit Anschieber Paul Krenz in der Saison 2018/19 in der Gesamtwertung Dritter. Dank des Auftaktsieges in Winterberg und drei weiteren Podiumsplätzen belegte er im Viererbob den vierten Platz in der Gesamtwertung. Bei der Weltmeisterschaft in Whistler gewann er dann im Zweierbob die Bronzemedaille.

Ein Trainingssturz im Oktober 2019, bei dem Walther eine Brustwirbelverletzung erlitt,[3] veranlasste ihn, am Saisonende seine Karriere zu beenden.[4] Im letzten Wettbewerb gewann er am 1. März 2020 bei der Weltmeisterschaft in Altenberg die Bronzemedaille im Viererbob.

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltcupsiege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zweierbob

Nr. Datum Ort Bahn
1. 9. Nov. 2017 Vereinigte Staaten Lake Placid Olympia-Bobbahn Lake Placid
2. 13. Jan. 2018 Schweiz St. Moritz Olympia Bob Run St. Moritz–Celerina

Viererbob

Nr. Datum Ort Bahn
1. 15. Jan. 2015 Deutschland Altenberg Rennschlitten- und Bobbahn Altenberg
2. 13. Dez. 2015 Deutschland Königssee Kombinierte Kunsteisbahn am Königssee
3. 17. Jan. 2016 Vereinigte Staaten Park City Bobbahn Park City
4. 17. Nov. 2017 Vereinigte Staaten Park City Bobbahn Park City
5. 7. Jan. 2018 Deutschland Altenberg Rennschlitten- und Bobbahn Altenberg
6. 21. Jan. 2018 Deutschland Winterberg Bobbahn Winterberg
7. 15. Dez. 2018 Deutschland Winterberg Bobbahn Winterberg

Privates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Walther erwarb 2018 die Privatpilotenlizenz. Nach Beendigung seiner Bobkarriere zog er von Dresden nach Essen um, wo er die Ausbildung zum Berufspiloten absolvierte. Seit Juni 2022 ist er als Berufspilot für DHL tätig.[5][6]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Nico Walther – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. fil-luge.org
  2. ibsf.org
  3. Sturz zwingt Bobpilot Walther zur Zwangspause. In: sport.de, 30. Oktober 2019.
  4. Zu viel Risiko: Bob-Pilot Nico Walther beendet Karriere. In: ran.de, 1. März 2020.
  5. Dieser Bob-Pilot fliegt jetzt Flugzeug. In: saechsische.de, 23. Februar 2021.
  6. Vom Bobpilot zum Frachtpilot: Gelb, Rot, Gelb, sind alle meine ... In: inmotion.dhl, abgerufen am 1. August 2021.